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Aloha! Nach einem zehnstündigen Flug über den Pazifik kamen wir am Morgen des 1.Dezember auf Hawaii an. Am Flughafen wurde uns gleich ein Transfer angeboten, welchen wir nicht ausschlagen konnten. Der Fahrer und seine Frau, beides Einwanderer, gaben uns viele Tipps uns zeigen uns auf der Fahrt nach Waikiki gleich erste Sehenswürdigkeiten.

Wir wollten uns nur eine Stunde hinlegen und verschliefen dann den ganzen Nachmittag. Die Zeitverschiebung und die Schlaflosigkeit im Flugzeug machten sich bemerkbar. Im Vergleich zu den Philippinen sind wir nun 18h hintendrein.

Dafür ging es am nächsten Morgen noch im Licht der Sterne auf zum Diamond Head. Vom Krater des Vulkans kann man einen kleinen Berg hinauflaufen, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Entgegen unserer (etwas naiver) Erwartung waren wir nicht alleine, viele andere Wanderhungrige taten es uns gleich. Wir wurden auf der einen Seite des Kraters mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt, auf der anderen Seite kann man das Erwachen der Hochhäuser und die ersten Surfer in Waikiki beobachten. Spätestens einen frischen Smoothie aus tropischen Früchten machte das frühe Aufstehen wieder wett.

Dass wir uns, im Gegensatz zu Asien, nun auf teurem Pflaster bewegen, war uns bewusst. Schliesslich wird hier sozusagen alles importiert. Jedoch fiel uns die Kinnlade schon etwas nach unten, als wir die Rechnung von fast 80 Dollar für das Abendessen (zwei Salate& Nachos zur Vorspeise) erhielten. Die amerikanischen Portionen, sind immerhin gross genug, dass die Resten für den nächsten Tag reichen 🙂

Für die Pearl- Harbour Tour wurden wir ganz touristenmässig mit dem klimatisierten Bus abgeholt. Da in Honolulu am Nachmittag eine Parade stattfand, haben wir zuerst eine Stadtrundfahrt gemacht. Für unseren Geschmack etwas zu amerikanisch, musste man nicht mal gross aus dem Bus aussteigen, sondern dieser fuhr möglichst nahe an die Sehenswürdigkeit heran. Jedoch haben wir ein paar spannende Hintergrundinfos zum 50. Bundesstaat der USA erhalten. In Pearl Harbour waren wir dann auf uns gestellt und konnten Ausstellungen und das Memorial der USS Arizona erkunden. Spannenderweise wird hier kein Wort über die Atombombenabwürfe in Japan verloren.

 

Mit einer gemieteten Honda- Rebel ging es auf Tags darauf auf eine Inselrundfahrt. Vorbei an wunderschönen Stränden, hügeligen Landschaften und sogar einer Ananas Plantage. Leider war das Motorrad nicht sehr komfortabel, die Nachwirkungen spürten wir noch einen Tag später. Dennoch war es etwas weniger abenteuerhaft wie mit dem Roller auf den Philippinen unterwegs zu sein… Wir genossen den letzten Tag im lebendigen Waikiki.

Denn bald schon hiess es erneut Koffer packen und ab nach Maui 🙂

Maui

Auf Maui wurden wir direkt bei der Ankunft in der Unterkunft von zwei Schildkröten überrascht, die es sich am kleinen Strand nebenan gemütlich gemacht hatten. Von nun an gingen wir morgens und abends immer wieder dorthin um zu schauen, ob sie dort waren. Die beiden lassen sich anscheinend bei Flut an den Strand spülen und warten dann bis das Wasser wiederkommt, um sich zurück ins Meer spülen zu lassen.🐢🐢

Es ging auf Entdeckungstour an der windigen Westküste der Insel. Beim Nakalele Blowhole konnten wir im Minutentakt schauen, wie das Wasser durch eine Öffnung im Fels geprustet wird. Der Ohai Trail bietet eine wunderbare Aussicht über die Klippen, wir waren so gut wie alleine unterwegs auf dem Rundweg.

Wir versuchten noch etwas weiter nach Norden zu fahren, allerdings war es nun keine staatliche Strasse mehr und es wurde immer enger. Entgegenkommenden Fahrzeugen konnte nicht mehr ausgewichen werden. Das Rückwärtsfahren auf einer engen Küstenstrasse mit einem Mietauto war uns dann schon etwas zu heikel, weshalb wir umkehrten und auf dem Weg an mehreren wunderschönen Stränden Halt machten.

Am zweiten Tag in Maui verbrachten wir ein paar ruhige Stunden an einem Strand bei Lahaina, welchen Patrick als "schönsten Strand" bezeichnete.

Schliesslich haben wir uns dann noch das kleine, etwas überlaufene, Städtchen Lahaina angeschaut. Für Patrick gab es mit Pineapple Ice und für Bettina ein typisch hawaiianisches Shaved Ice. Dabei wird ein Eisblock mit einer Maschine hauchdünn abgeschabt und mit verschiedenfarbigen Geschmäckern versehen. Wahlweise wird als "Base" noch normale Eiscreme eingefüllt, was die Portion riesig macht 🙂

Nach diesem entspannten Tag machten wir uns auf,  in den Südosten der Insel. Ziel war der Kanaio Beach, welcher nur über den "Kings Highway" erreichbar ist. Obwohl der Namen es vermuten lässt, ist dieser (ausnahmsweise) nicht mit dem Auto befahrbar, sondern es handelt sich dabei um einen Trail durch ein riesiges, imposantes Lavafeld. Lustigerweise treffen wir unterwegs, so gut wie keine Menschen, dafür Ziegen an. Nachdem wir stundenlang durch das holprige, karge Feld mit den spitzigen Steinen gelaufen sind, erreichen wir den Strand, welcher eher ernüchternd aussieht. Wahrscheinlich sind wir diesbezüglich langsam etwas verwöhnt bei all den Traumstränden auf unserer Reise. 🙂 Nun müssen wir den ganzen Weg über wieder zurücklaufen, worauf wir gerne verzichtet hätten. Aber wie es so schön heisst: der Weg ist das Ziel!

Road to Hana

Tags darauf ging es noch vor Sonnenaufgang auf die andere Seite der Insel zur bekannten Road to Hana. Wir wollten unbedingt vor dem Touristenstrom dort sein, um den Massen etwas entgehen zu können. Noch in der Dunkelheit starteten wir die 84 Kilometer lange Strasse der Küste entlang mit etlichen Wasserfällen uns sehenswerten Stopps (unter anderem diverse Glace- Stände, sehr zu Patricks Freude).

Die 620 Kurven hatten es in sich, Bettina kam das eben genossene Morgenessen schon beim ersten Wasserfall wieder hoch.

Spätestens beim Red Sand Beach in Hana wurden wir für das frühe Aufstehen belohnt. Wir waren, abgesehen von zwei weiteren Pärchen, die Einzigen an diesem wunderbaren Strand mit seinem roten Sand und den hohen Klippen.

Weiter ging es in den Haleakala-Nationalpark zu den Waimoku- Wasserfällen. Wir wanderten in der tropischen Feuchte durch den Regenwald. Teile der Wanderung verliefen durch Bambus gezäunte Wege, ein wunderbarer Anblick. Das Highlight war sicherlich am Schluss das Bad im Wasserfall zur Abkühlung. Nach einem späten Mittagessen in Hana machten wir uns auf den Rückweg nach Paia, zum Ausgangspunkt der Strasse. Wir stoppten am Ende noch bei den Twin Falls als Abschluss dieses unvergesslichen Tages.

Am nächsten Tag ging es erneut in den frühen Morgenstunden (wohl eher kurz nach Mitternacht) raus, um den Sonnenaufgang auf dem Haleakalā-Vulkankrater anzusehen. Dieser wird als "Must see" auf Maui bezeichnet, weshalb wir schon Wochen davor ein Zufahrtsticket gekauft hatten. Es war eine klare Nacht und man konnte wunderbar den Sternenhimmel beobachten. Mit vielen anderen Touristen, teils in Decken gehüllt bei den Temperaturen etwas über null Grad, warteten wir auf den vielversprechenden Aufgang der Sonne. Kurz nachdem sich diese am Horizont zeigte, wurde der 3000 Meter hohe Vulkan in dicken Nebel gehüllt. Da dieser auch nach einer halben Stunde nicht verschwinden wollte, und es gefühlt immer kälter wurde, machten auch wir uns wieder auf den Weg nach unten in die Wärme.  Den letzten Tag auf Maui verbrachten wir mit Schnorcheln in einer ruhigen Bucht an der Westküste. Nachdem wir uns von den Schildkröten vor unserer Unterkunft verabschiedet haben, ging es auf nach Big Island, der grössten hawaiianischen Insel.

Big Island

Da sich der Flug ein paar Stunden verspätet hatte, kamen wir erst später als gedacht in Hilo an. Zum Glück sind wir ja in Amerika, wo Autovermietungen und Restaurants auch spät abends noch geöffnet haben (auch auf einer Insel mitten im Pazifik).

Das wir einen Strand mit schwarzem Sand mangels verlangter Reservation in Maui nicht besuchen konnten, machten wir uns am nächsten Tag als erstes zum Black Sand Beach auf. Dort hatten es sich wiederum ein paar Schildkröten gemütlich gemacht, welche sich gerne? von den vielen Kameras ablichten liessen.

Die 25 Dollar, welche ein Eintritt in den Tropical Botanical Garden kosten, haben sich trotz anfänglichen Zweifeln voll und ganz gelohnt. Wir haben Pflanzen und Bäume aus aller Welt bestaunt. Das Gründerehepaar hat die Onomea Bucht ab 1977 bis hinunter zum Meer von Abfall befreit und den Garten mit Pflanzen bepflanzt. Diese haben sie von ihren Reisen auf der ganzen Welt mitgebracht.

Das Städtchen Hilo wirkt etwas verschlafen, was vielleicht dran liegt dass wir es am späten Nachmittag besucht haben. Die Kellnerinnen des "Pineapples" sind ganz in Weihnachtsmontur, was uns an die bevorstehenden Feiertage erinnern lässt. In den Vorgärten vieler Häuser sieht man aufblasbare Weihnachtsmänner, Schlitten mit Renntieren oder sogar weihnächtliche Star Wars Figuren.

 

Den Sonnenuntergang auf dem mit 4200 Meter hohen höchsten Berg Hawaiis wollten wir uns nicht entgehen lassen. Mit dem Jeep ging es die Sattle Road hinauf zum Mauna Kea. Beim Visitor Center wurden wir angehalten, eine halbe Stunde mit der Weiterfahrt zu warten. Dies um die Höhenkrankheit vorzubeugen. Dort trafen wir auf zwei sympathische Schweizerinnen, die uns fragen, ob sie mit uns den Berg hinauffahren dürfen. Dazu ist ein 4x4 Antrieb nötig, was überprüft wurde. Auch wurde der Benzinstand genau angeschaut und Anweisungen gegeben, wie man wieder hinunterkommt ohne die Bremsen zu stark zu belasten. Die Amerikaner nahmen das sehr genau (was man beim Gesundheitssystem angesichts der vielen Obdachlosen auf den Inseln leider nicht behaupten kann).

Nachdem wir die letzten Meter auf der unbefestigten Strasse hinter uns gelassen haben, erfreuten wir uns der atemberaubenden Landschaft. Mit den Kuppeln der Observatorien sieht es hier oben aus, wie auf einem fernen Planeten. Auch die Temperaturen waren entsprechend. 🥶 Deshalb assen wir dann das mitgebrachte Aperoplättchen zu viert im Auto. Leider war es hier oben etwas wolkenverhangen, weshalb wir den Sonnenuntergang nicht wirklich bestaunen konnten. Kaum war es aber dunkel, konnte man die Sterne am (sternen)klaren Nachthimmel sehen. Schon bald aber wurden wir angewiesen, wieder nach unten zu fahren. Beim Visitor Center wurde dann die Temperstur der Bremsen gemessen und Partick war etwas enttäuscht, hatte er es "nur" zum zweitkältesten Platz an diesem Abend gereicht. 

 

Den Vulcano National Park mit seinen Kratern und Vulkanlandschaften bis zum Meer hinuter haben wir gleich an zwei Tagen hintereinander besucht. Mehrmals haben wir unterwegs Nene's (hawaiianische Gänse) gesehen. Auch ein Kalifasan, zwar nicht einheimisch aber dennoch auffällig mit seinem roten Kopf, hat Patrick vor die Linse bekommen.

Am zweiten Tag haben wir eine Wanderung durch den Kilauea Krater gemacht. Man fühlt sich ein bisschen wie auf dem Mond, einzig die Pflänzchen aus den Erdrissen deuten hier auf Leben hin. 😄 Als wir uns bereits wieder oben auf der anderen Seite befanden, begann es in Strömen zu regnen und zu gewittern. Wir hatten den ganzen Weg durch die tropischen Bäume zum Parkplatz noch vor uns. Als wir das Auto pflotschnass erreichten, hatte das Wort Regenwald eine ganz andere Bedeutung. Von einer Frau die schon lange hier wohnt, liessen wir uns sagen, dass es auf Hawaii über 20 Bezeichnungen für die verschiedenen Regenarten gibt. Für die Einheimischen sei der Regen ein Geschenk, wofür sie dankbar seien.

Wir verliessen die "Hilo" Seite und machten uns der Küste entlang auf die Westseite der Insel nach Kailua- Kona. Obwohl die Reise über diese Strasse etwas länger dauert, hat es sich vollumfänglich gelohnt. Wir stoppten immer wieder bei schönen Aussichtspunkten und konnten schlussendlich einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten.

Am Kekaha Kai Beach machten wir uns einen gemütlichen "Beach day". An diesem Tag hatte es ungewöhnlich hohe Wellen, was auch eine Einheimische bestätigte. Vielleicht war dies eine Vorwarnung für das kommende Unwetter. Trotzdem liessen wir uns nicht davon abhalten uns in die Wellen zu stürzen. Die Gewalt der Natur bekamen wir mit voller Wucht zu spüren, als es selbst Patrick in den Wellen mehrmals herumwirbelte.

Von diesem Abend an regnete es bis am nächsten Abend durch. Begleitet wurde das Ganze von starken Gewittern und Winden. Deswegen wurden wir sogar aus einem Restaurant geschickt. Die offizielle Erklärung dafür war "safety reasons". Es war wohl eher wegen einem Stromausfall, schliesslich war auch unsere Unterkunft davon betroffen. Sozusagen herrschte Weltuntergangsstimmung, ein solches Unwetter haben wir beide noch nie erlebt.

Am folgenden Tag ging es mit dem Auto Richtung Norden der Insel. Bei der Koai'a Tree Sanctuary unternahmen wir eine kleine Wanderung. Der Mauna Kea war nun verschneit, weshalb klar wird, warum er auch "weisser Berg" genannt wird.

Beim Pololu Valley Lookout waren wir ganz touristenmässig zu faul ganz nach unten zu wandern. Dennoch hatte man schon auf halben Weg eine wunderbare Sicht über die abfallenden Klippen und das dahinter gelegene Tal. Wegen des Unwetters war das Meer, wie an vielen Stellen der Küste, ganz braun und verschmutzt. 

Der letzte Tag auf Big Island verbrachten wir etwas anders anders als gedacht nicht auf einer gebuchten Schnorcheltour, sondern an Strand und Pool. Die Tour wurde wegen den schlechten Verhältnissen abgesagt. Auf dem Meer hatte es riesige Wellen, da war es wohl besser nicht mit dem Boot rauszufahren. Abends konnten wir einem letzten wunderschönen Sonnenuntergang beobachten und an einer Klippe haben wir sogar Mantarochen in den Wellen erspäht. Dies machte die abgesagte Tour wieder wett. Glücklicherweise haben wir damals noch nicht geahnt, dass uns noch eine viel grössere Planänderung bevorsteht…

Many Mahalos Hawaii, falls sich irgendwann die Möglichkeit ergibt, kommen wir wieder. 😃

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